Betriebspsychologie Studium
B. Sc.
6 – 7 Semester
1,5, oft NC-frei
Was ist Betriebspsychologie?
Was motiviert Menschen am Arbeitsplatz und wie schafft man ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle wohlfühlen? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die Betriebspsychologie. Sie verbindet psychologisches Wissen mit wirtschaftlichem Denken und schaut genau hin: Wie funktionieren Teams? Was zeichnet gute Führung aus? Im Studium lernst du, psychologisches Wissen mit Wirtschaft zu verbinden und bereitest dich auf Jobs vor, in denen du das Arbeitsleben anderer aktiv besser gestalten kannst.
Aber: Ein eigenes Betriebspsychologie Studium gibt es derzeit nicht. Stattdessen bieten viele Hochschulen Studiengänge wie Wirtschaftspsychologie, Werbepsychologie oder Arbeits- und Organisationspsychologie an. Die Inhalte sind dabei sehr ähnlich – es geht um psychologisches Know-how im wirtschaftlichen Kontext. Du schließt das Studium in der Regel innerhalb von sechs Semestern mit dem Bachelor of Science ab.
Damit du dich leichter orientieren kannst, zeigen wir dir auf unserer Seite passende Hochschulen und Studiengänge, die zu deinem Interesse an der Betriebspsychologie passen.
Voraussetzungen und NC
Wenn du dich für ein Betriebspsychologie Studium interessierst, musst du im Vorfeld einige formale Voraussetzungen erfüllen, um von der Hochschule zum Studium zugelassen zu werden. Wir listen dir diese auf:
Formal:
- Abitur / Allgemeine Hochschulreife oder
- Fachabitur / fachgebundene Hochschulreife / Fachhochschulreife oder
- einen vergleichbaren Schulabschluss oder
- eine bestimmte berufliche Qualifikation (z. B. Meister).
Je nach Hochschule kann es weitere Voraussetzungen geben, zum Beispiel dass du deine Englischkenntnisse nachweisen musst oder an einem Auswahlverfahren teilnimmst.
Studieren ohne Abitur
Du hast kein Abi? Das ist mittlerweile auch kein Hindernis mehr für ein Studium. An den meisten Hochschulen gibt es heutzutage verschiedene Lösungen, um Wirtschaftspsychologie ohne Abitur zu studieren.
Wie hoch ist der NC für ein Betriebspsychologie Studium?
Wie viele andere Psychologie Studiengänge ist auch das Studium der Betriebs- bzw. Wirtschaftspsychologie oft durch einen Numerus Clausus (NC) zulassungsbeschränkt – vor allem an staatlichen Hochschulen. An privaten Hochschulen gibt es dagegen keinen NC, sondern hochschuleigene Auswahlverfahren. Wenn du dich fragst, ob du Wirtschaftspsychologie privat oder staatlich studieren solltest, erklären wir dir in einem eigenen Artikel die wichtigsten Unterschiede zwischen den Universitäten und Hochschulen.
Und falls du dich genauer über den NC im Wirtschaftspsychologie Studium informieren möchtest, findest du in unserem Ratgeber eine Übersicht mit aktuellen NC-Werten verschiedener Hochschulen.
Was sind die Studieninhalte?
Im Studium lernst du, wie psychologische Prozesse in Unternehmen wirken und wie du dieses Wissen praktisch anwendest – zum Beispiel im Personalwesen, in der Beratung oder im Change Management. Neben Grundlagen der Psychologie stehen auch wirtschaftliche Themen auf dem Plan. Ziel ist, dass du verstehst, wie Menschen denken, entscheiden und zusammenarbeiten, und wie man dieses Wissen nutzt, um Organisationen besser zu gestalten.
Typische Inhalte lassen sich grob in drei Bereiche einteilen:
- Allgemeine Psychologie
- Sozialpsychologie
- Persönlichkeitspsychologie
- Kommunikationspsychologie
- Markt- und Konsumentenpsychologie
- Betriebswirtschaftslehre
- Personalmanagement
- Arbeitsrecht und Unternehmensführung
- Projektmanagement
- Arbeits- und Organisationspsychologie
- Motivation und Führung
- Kommunikation und Konfliktmanagement
- Coaching und Training
Studienformen
Der Studiengang Betriebspsychologie wird in folgenden Studienformen angeboten:
Wie ist die berufliche Perspektive?
Ob in Unternehmen, in der Beratung oder in öffentlichen Einrichtungen: Mit deinem Wissen über Arbeitsverhalten, Teamdynamiken und Kommunikation trägst du dazu bei, dass Arbeit besser funktioniert – für alle Beteiligten. Viele Absolvent*innen arbeiten im Personalwesen, in der Organisationsentwicklung oder im Coaching.
Mögliche Einsatzbereiche sind z. B.:
- Personalmanagement und Recruiting
- Personal- und Organisationsentwicklung
- Coaching und Training
- Unternehmensberatung / Change Management
- Arbeits- und Gesundheitsmanagement
- Marktforschung und Konsumentenpsychologie
- Weiterbildung und Schulung von Führungskräften
Was verdienen Betriebspsycholog*innen?
Wie viel du nach dem Studium verdienst, hängt stark davon ab, wo du arbeitest, welche Aufgaben du übernimmst und wie viel Erfahrung du schon mitbringst. Auch die Größe und Branche deines Arbeitgebers spielen eine Rolle. Um dir einen ersten Eindruck zu geben, findest du hier drei typische Beispiele:
Wenn du nach dem Studium ins Personalmanagement einsteigst, verdienst du im Durchschnitt rund 4.600 Euro brutto im Monat. In der Unternehmensberatung fällt das Gehalt meist etwas höher aus – hier sind im Schnitt etwa 6.700 Euro brutto monatlich drin. Entscheidest du dich für eine Tätigkeit als Wirtschaftspsychologe bzw. Wirtschaftspsychologin, kannst du mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt von rund 5.400 Euro brutto rechnen.
(Quelle: gehalt.de, Stand: 10/2025)
Du willst mehr dazu erfahren, was du nach deinem Studium verdienen kannst? Dann sieh dir unseren Ratgeberartikel zum Thema Gehalt für Wirtschaftspsycholog*innen an!
Was kostet ein Betriebspsychologie Studium?
Wie viel dich das Betriebspsychologie Studium kostet, hängt in erster Linie davon ab, ob du an einer privaten oder staatlichen Hochschule studieren wirst.
Staatliche Hochschulen
Da staatliche Hochschulen von den Bundesländern finanziell unterstützt werden, zahlst du in der Regel* keine Studiengebühren. Lediglich der Semesterbeitrag wird zum Sommer- und Wintersemester fällig. Er setzt sich aus dem Sozialbeitrag, dem Mobilitätsbeitrag (= Semesterticket), dem Studierendenschaftsbeitrag und einem Verwaltungskostenbeitrag zusammen. Je nach Hochschule liegt der Semesterbeitrag zwischen rund 60 Euro und 475 Euro.
*Sonderregelungen kann es zum Beispiel für Zweitstudierende, Langzeitstudierende oder Nicht-EU-Ausländer*innen geben.
Private Hochschulen
Im Gegensatz zu staatlichen Hochschulen finanzieren sich private Hochschulen durch Trägerschaften und Studiengebühren und sind dadurch deutlich teurer. Dabei gibt es kein einheitliches System und keine einheitlichen Gebühren: An einigen privaten Hochschulen zahlst du die Studiengebühren pro Monat, an anderen pro Semester. Gut zu wissen ist außerdem, dass für den gleichen Studiengang – je nach Standort und Sommer- oder Wintersemester – die Gebühren unterschiedlich hoch ausfallen können. Zusätzlich werden je nach Hochschule Semesterbeiträge, Anmelde- oder Prüfungsgebühren erhoben. Diese können je nach Hochschule und Studienform stark variieren.
Für ein Betriebspsychologie Studium an einer privaten Hochschule kannst du mit Kosten zwischen ca. 350 und 750 Euro pro Monat rechnen (Stand 2025).
Wie finanziere ich mein Betriebspsychologie Studium?
Wenn du den passenden Studiengang gefunden hast, kommen natürlich auch Kosten auf dich zu. Aber kein Grund zur Sorge, denn du hast verschiedene Optionen, um dein Studium zu finanzieren. Dazu zählen z. B.:
- BAföG
- Studium mit Nebenjob finanzieren
- Unterstützung der Eltern
- (KfW) Studienkredite
- (Hochschuleigene) Stipendien
- Ratenzahlung
- von der Steuer absetzen
- Hochschulrabatte (zum Beispiel Treue- und Geschwisterrabatte) und Angebote
- Bildungsfonds = Umgekehrter Generationenvertrag (UGV)
Du fragst dich, was genau die einzelnen Finanzierungsarten ausmacht? Auf unserer Ratgeberseite zum Thema Kosten & Studienfinanzierung erklären wir dir alles genauer!
Wie sieht es mit dem Master Betriebspsychologie aus?
Mit einem Master kannst du dein psychologisches und wirtschaftliches Wissen weiter vertiefen und dich ganz gezielt spezialisieren. Ähnlich wie bei den Bachelorstudiengängen findest du Masterangebote im Bereich der Wirtschaftspsychologie oder auch in Kombination mit anderen Fächern wie Leadership, Business Transformation oder Arbeits- und Organisationspsychologie. Außerdem qualifiziert dich der Master oft für leitende Positionen, wissenschaftliche Tätigkeiten oder eine Promotion.
Deinen Master schließt du in Regel innerhalb von zwei bis drei Semestern mit einem Master of Science (M. Sc.) ab.